LESEPROBE:
Mein Bruder war sehr gereizt. Seit zehn Minuten irren wir im Kreis herum. "Wo ist dieses verdammte Krankenhaus?!", fluchte er. Die Schilder, die den Weg wiesen führten dazu, dass man links abbog, dann wieder und an der Kreuzung wieder links. So erging es uns seit zehn Minuten. Es kann das Krankenhaus bestimmt finden, aber sollte ich es meinem Bruder zeigen? Würde er es mir wegnehmen? Nein. Niemand nimmt mir das Amulet weg. Keiner außer mir fasst es an. Ich hatte einen inneren Kampf. Einerseits wollte ich es unbedingt benutzen und zu diesem Krankenhaus finden, anderseits wollte ich nicht, dass mein Bruder es herausfand. Ich sah zu ihm und sagte: "Fahr rechts ran." Er brüllte, dass er es nicht tun würde. Darauf antwortete ich, dass er mir mal vertrauen sollte. Er tat es und fuhr rechts ran. Ich fuhr mit meiner Hand durch meinen Kragen unter mein T-Shirt und nahm das Amulet heraus, welches ich noch immer versteckte. Wie immer, sprach ich: "Ich, Miraim befehle dir meinen Wunsch zu erfüllen." Das sonst durchsichtige Glas über dem Rankenmuster wurde wieder rot. Ich wusste was zu tun war. Ich sprach meinen Wunsch aus: "Amulet der Sterne und der Nacht, zeige mir den Weg zu dem Krankenhaus der Stadt!" Das Glas wurde wieder durchsichtig und strahlte, wie eine Taschenlampe, ein Licht aus. Etwas Rotes formte sich. Es sah wie ein Pfeil aus. Es ging auf der einen Seite spitz zusammen und war auf der anderen Seite breit. Wie ein Dreieck. Mein Bruder saß da, mit offnem Mund und großen Augen. Er schüttelte den Kopf und fuhr weiter. Er folgte dem Pfeil und tatsächlich, wir kamen bei dem Krankenhaus an. "Goldenes Amulet, Werkzeug der Götter, dein Befehl wurde ausgeführt", sprach ich wieder. Ich fühlte mich wie eine Königin. Ich befehlte dem Amulet etwas und es musste es tun. Das Licht, mit dem Pfeil natürlich, zog sich ins Amulet zurück. Es war wieder heiß. Das goldene Amulet war unglaublich heiß. Nachdem ich es unter meinem T-Shirt wieder versteckte, sah ich meine Hand an. Die Stellen der Handfläche, welche das Amulet hiel, war rot. Nicht einfach rot. So rot, wie bei einer Brandwunde.